All das Geld und die geballte Intelligenz auf dieser Erde ist n Schlappschwanz im Vergleich zu Corona.
Corona hat einfach den Längsten.
- Geschichten aus dem Leben
Photocredits: #theoneandonly Frederic Diserens
All die Ziele, die sich für 2020 gesteckt wurden, konnten nicht erreicht werden. Weil Corona kam. Corona hat die Wettkämpfe versaut, deswegen ist der halbe (Triathlon)Planet entweder depressiv, motivationslos oder hat ne Begründung, um aus der Form zu sein. Und die restliche Menschheit ist auch wirklich am Kämpfen auf Grund dieser Umstände.
Corona ist ja echt n ziemlich armes Mobbingopfer. Einfach an allem ist dieses Virus schuld.
Es hat unser aller Alltag ziemlich krass verändert, das streite ich nicht ab. An Keinem von uns ist es spurlos vorbeigegangen. Jeder Einzelne musste etwas in seinem Leben ändern, sich neu organisieren, sein Training umstellen, auf soziale Kontakte verzichten.
Es kotzt uns alle an. JEDEN EINZELNEN VON UNS.
Ich bin ja so arm dran, weil ich seit Februar im Homeoffice sitze..und ich bin so arm dran, weil ich seit Februar durchgehend arbeiten muss, da ich im Spital schaffe…und ich habe meine Firma verloren…und ich hab meine Mutter aus Timbuktu jetzt schon ewig nicht gesehen. Und ich kann nicht in Ferien, und ich hab keine Races, und ich kann nicht aufs Konzert und ich kann nicht Dies und Das und Jenes.
Alle haben gelitten, auf ihre Art. Für den Einen finanzielle Katastrophen, für den Anderen mental n krass hartes Spiel, für Andere die totale Vereinsamung auf Grund von Isolation.
Aber das Schlimmste sind die gesundheitlichen Probleme der Menschen, die es wirklich gef**** hat.
Die, die krank geworden sind, an dem Virus, den es ja doch eigentlich nicht gibt, oder wie war das? An dem, was alles nur Quatsch mit Sosse ist.
Im Feb. im Flieger nach Dubai zum Ironman sassen Menschen mit Masken mit mir im gleichen Gang. Belächelt hab ich sie. Maul- und Klauenseuche, Vogel- und Schweinegrippe, alles haben wir schon überstanden, dann wuppen wir doch auch Corona, ist eh wieder nüt.
Tja, Pustekuchen. Wir wurden alle eines Besseren belehrt. Es geht alles nicht so schnell vorbei, wie ich persönlich am Anfang gedacht hätte. Aber wie so oft im Leben- jammern bringt reinweg gar nichts. Sich arrangieren. Neu organisieren, das Positive an diesem ganzen Dreck versuchen zu sehen, auch wenn es ziemlich gut versteckt ist. Den Kopf nicht in den Sand stecken, denn es könnte auf Dauer sonst knapp mit dem Sauerstoff werden, es sieht nämlich nicht so aus, als würde Corona den Planeten wechseln und uns am 01.01.21 in Ruhe lassen.
Die Prioritäten und Wunschzettel der Menschheit haben sich geändert. Und das ist in meinen Augen etwas sehr, sehr Positives an der ganzen Geschichte.
Plötzlich sind Familie und Freunde wieder viel, viel wichtiger, denn man weiss es zu schätzen, wie schön es ist, mit ihnen um den Weihnachtsbaum zu rennen, was ja sonst jedes Jahr die verdammte Pflichtveranstaltung war- aus der Nummer schliess ich mich aus..keine Familie, kein Weihnachtsbaum= Grinch.
Plötzlich sagt man zum Abschied nicht mehr "Ringehaun", sondern "Bleib gesund". Was für ein schöner Satz, zumal man das bei der aktuellen Lage den wenigen Menschen, die man noch treffen kann, dann meist ja auch von Herzen wünscht, nämlich das sie gesund bleiben.
Plötzlich sieht der Himmel ganz anders aus, weil nur noch n Bruchteil der Flieger abhebt. Unter Anderem, weil man merkt, dass die Hälfte der Kongresse und Business Trips auch über Zoom oder Skype gemacht werden kann. Die Natur atmet durch, es fahren weniger Autos.
Plötzlich wäscht sich auch "der Normalo" nach dem Einkaufen die Hände. Ist das vorher nur für uns aus der Pflege normal gewesen? Ist doch igittipfui, was man da alles anfässt-logen wasch ich mir die Flossen danach.
Die Familien lernen sich auf neue Art kennen, sind die Gören plötzlich nicht den halben Tag ihn der Schule, sondern lungern zu Hause vorm Bildschirm rum und machen Homeschooling.
Das Jahr war speziell. Das Jahr hat viel, viel Übel für richtig viele Menschgen gebracht.
Ihr habt mein vollstes Mitgefühl. Ich wünsche euch Kraft, Durchhaltevermögen und das aller, aller Wichtigste- ich wünsche euch Gesundheit.
Für alle, die sich neu organisieren oder Kleinigkeiten umstellen müssen- hört auf zu jammern. Ihr seid nicht allein, wir sitzen alle im gleichen Kutter. Sich gegenseitig bemitleiden und dramatisieren bringt uns nicht voran. Uns gegenseitig unterstützen dann dagegen schon eher.
Motivieren wir uns doch zum Durchhalten, und zeigen uns gegenseitig die positiven Aspekte auf, auch wenn diese nicht immer so offensichtlich sind.
Wir müssen das Süppchen jetzt auslöffeln, anders geht es nunmal leider nicht. Und es bringt uns nichts, wenn wir uns auf Facebook gegenseitig die Meinung geigen. Und es bringt uns nichts, wenn wir uns heimlich mit der ganzen Party People Crew treffen, denn das Virus hat seine Glüpschaugen überall. Fassen wir uns alle an die eigenen Nase- niemand ist perfekt. Aber überspannen wir den Bogen doch einfach nicht.
All das Geld und die geballte Intelligenz auf dieser Erde ist n Schlappschwanz im Vergleich zu Corona. Corona hat einfach den Längsten. Deswegen bekommen wir es auch nicht in den Griff.
Aber unser Leben muss weitergehen. Und ich persönlich versuche Corona einfach nicht so viel Macht über mein Leben zu geben.
Klar, für n MOF (Mensch ohne Freunde) wie mich ist es leicht, auf soziale Kontakte zu verzichten. Aber auch ich musste meine Abstriche machen.
Aber auch ich habe meine Vorteile draus gezogen.
Aber weder mich, noch dich bringt das Rumgeheule weiter.
Ich lebe. Ich bin gesund.
Die knallen in n paar Wochen n Impfstoff auf den Markt und dann können wir uns alle wieder gegenseitig die Augen aushacken, weil wir die Meinung des Gegenüber zum Thema Impfen völlig falsch finden.