My Lovestory- wie alles begann ❤️
Viel cooler ist es eben auch, mit einem Kuota Bike und montierten Aufliegern an so krassen Tritieren vorbeizudüsen, die zwar n geiles Gerät unterm Arsch, aber leider keinen Wumps in den Storchenbeinchen haben.
Meine Anfänge auf dem Bike, nachdem ich die Liebe zum Sport für mich entdeckt habe, fanden auf dem MTB statt. Durch den Dreck, mit Schlamm im Gesicht, durch Wälder, über Trails, up and down. Immer wieder hab ich mich lang gelegt, aber wie auch im Leben, nicht lange gefackelt, aufgestiegen und weitergemacht.
Irgendwann kam dann das erste Rennrad dazu. Gebraucht, von einem Freund abgekauft- mein LaPierre- mittlerweile nur noch bekannt unter dem Namen Winterhure.
Dann folgte im Frühjahr 2016 mein schwerer Unfall mit 2fach gebrochener Wirbelsäule und zertrümmertem Ellenbogen. Ich hatte natürlich extrem Mühe, ohne Sport meinen Alltag zu meistern. Also bekam ich von einem Freund seine Rolle. Mit Korsett und Gipsarm sammelte ich so meine ersten Erfahrungen. Bis dato war mir nicht bewusst, wie sehr ein Mensch schwitzen kann.
Kaum war ich wieder richtig fit, wurden die Kilometer wieder outdoor geschrubbt. Nur wenige Monate später verlor mein Kollege seine Leidenschaft zum Triathlon (was für ein Glück für mich) und ich konnte ihm sein zweites Rennrad- mein Kuota- abkaufen. Das war schon nicht mehr so n normales Rennrad, sondern schon etwas windschnittiger und Richtung Triathlonrad.
Kurze Zeit später wollte ich natürlich auch so cool in der Aeroposition chillen, wie die ganzen geilen Triathleten. Also gab es n paar gebrauchte Hörnli und ab jetzt wurde sowohl in-/ als auch outdoor in der Aeroposition trainiert.
Natürlich war mir im Vorfeld nicht annähernd bewusst, was das für einen Unterschied machen würde. Mal ganz davon abgesehen, dass ich doch das ein oder andere Püpschen in der Hose hatte, als ich das erste Mal die Unterarme auf die Aufleger positionierte und jedes vorbeifahrende Auto mir wie ein Wirbelsturm vorkam. Übung macht bekanntlich den Meister. Und es dauerte nicht lange und ich fühlte mich in der Position so sicher, dass ich es richtig genoss, wie einfach ich plötzlich schneller fahren konnte. Es ist eben wirklich eine immense Kraftersparnis. Mit diesem Bike und meinen Hörnchen hab ich dann auch meinen ersten 70.3 auf Rügen absolviert. Wohlwissend, dass ich aussah wie ne Anfängerpussy, die ich schliesslich auch war bzw. immer noch bin. Trotzdem hab ich die 90km in 02:50h abgeliefert und bin nur mit ganz..wirklich gaaaaaanz minimen Nackenverspannungen auf die Laufstrecke geflitzt.
Im Februar 2019 lernte ich meine neue grosse Liebe kennen und wir gaben uns am Valentinstag das Ja- Wort. Ich begann eine Kooperation mit dem Proshop Uster (siehe Partner) und heiratete meinen BRO- Mein Argon 18 Tri 119+.
DAS, Freunde der russischen Volksmusik, ist ein Fahrrad! DAS, ist einfach nur pornös! DAS IST LIEBE!
Elektronische Schaltung- brauch doch kein Mensch, dachte ich immer. Aber hast du es mal erlebt? Dann weisst du, es ist ziemlich geil und man möchte nicht mehr darauf verzichten. Die Aeroposition wird sich nie anfühlen, wie auf einem Liegestuhl, aber es ist ein völligen anderes Fahrgefühl in Puncto Comfort, wenn man ein wirkliches Triathlonrad fährt. Das Teil ist ne verdammt Maschine. Einfach nur eine Waffe..ok, man merkt glaub, das ich den BRO mag. Vor der ersten Ausfahrt hab ich die halbe Nacht nicht geschlafen, so aufgeregt war ich. Und dann ging die Reise los. Abgesehen von der völlig neuen Art von Fahrrad war mir eben auch der Umgang mit so hohen Laufrädern neu. Gibt natürlich zusätzlich Speed und fühlt sich genial an. Aber Himmel Herr Gott, ich hatte am Anfang die Hosen gestrichen voll. Das war, als wäre ich noch nie Rad gefahren. Aber auch bei diesem Bike war es wie immer im Leben. Tu es, Tu es wieder, tu es nochmal und du gewinnst immer mehr Sicherheit. Mittlerweile fühl ich mich auf meinem BRO sowas von zuhause und mega sicher. Ich kann gar nicht genug mit ihm rumcruisen.
Leider ist die Outdoor Saison nun vorbei und der BRO und ich verbringen unsere Zeit gemeinsam auf der Rolle. Auch da habe ich mich weiterentwickelt und mir eine TACX FLUX S zugelegt. Nicht, dass es die Oldschool Rolle nicht mehr getan hätte und an den Radau morgens um 04:00Uhr hatten sich meine Nachbarn mittlerweile auch gut gewöhnt, aber ein Smarttrainer bietet eben doch mehr Möglichkeiten. Spannend, endlich mal zu sehen, was ich so an Watt drücke und auch wenn ich nicht rechnen kann bin ich doch ein kleiner Zahlen- und Statistikfreak. Widerstände zu ändern und genauere Werte zu haben macht das Training eben wirklich nicht schlechter. Gegen Zwift und Co weigere ich mich jedoch weiterhin. Ich bin und bleibe ein Freund von Musik oder Triathlonvideos zur Unterhaltung.
Was will ich mit diesem Blog sagen?
Mein erstes Auto war auch kein Benz und trotzdem war ich sowohl damals, als auch heute eine gute und sichere Autofahrerin. Träume sind dazu da, sie zu leben. Und es gibt nichts schöneres, als sich weiterzuentwickeln. Man muss nicht von Anfang an das tollste und teuerste Material haben um den Einstieg in die gestörte Triathlonwelt zu finden. Viel cooler ist es eben auch, mit einem Kuota Bike und montierten Aufliegern an so krassen Tritieren vorbeizudüsen, die zwar n geiles Gerät unterm Arsch, aber leider keinen Wumps in den Storchenbeinchen haben.
Mittlerweile kommt es nicht selten vor, dass ich an den Männern im Race vorbeiheize. Und ich liebe diesen Blick…erst böse hochgucken nach dem Motto, wer überholt mich hier, und dann richtig doof gucken, wenn man sieht, dass es auch noch ne Olle ist.
Sicherlich bringt gutes Material, ne perfekte Sitzposition und die passende Ausrüstung viel Kraftersparnis, viel Spass und viel bessere Zeiten, aber Hand aufs Herz: Spass hatte ich auch auf meinem Kuota und ich weiss meinen BRO jetzt sicher tausendmal mehr zu schätzen, als wenn es mein erstes Bike gewesen wäre.
Also Freunde, Kette rechts und Hackengas!