Happy new year
Das neue Jahr ist knapp zwei Wochen alt und alle sind ja mit tausend guten Vorsätzen, grossartigen Plänen und nem riesen Rucksack voll Selbstverarschung gestartet.
- Geschichten aus dem Leben
Dieses Jahr wird alles besser. Ich werd mehr schlafen, ich werd gesünder essen (oder wenn ich ganz krass bin, dann werd ich doch am besten gleich vergan), ich werd mehr und besser trainieren, mich mehr um Freunde kümmern, ab und an mal die Alten besuchen fahren und überhaupt…ich werd ein besserer Mensch und fang ein ganz neues Leben an.
Ich kotzt im Strahl, Freunde.
Warum???
Warum kann man nicht am 27.4. beschliessen, dass es Zeit wäre, gesünder zu essen. Oder am 12.11. feststellen, dass 5h Schlaf die Nacht vielleicht nicht optimal sind?
Ihr kennt mich…ihr wisst, ich liebe die Herausforderung und ich geb mir selber immer wieder kleine Challenges…sei es Mission Klimmzüge, Mission Handstand, oder eben auch das besagte Thema mit dem Schlafen. Alles Themen, die für mich nicht erst seit gestern pendent sind und die ich ganz elegant mit ins 2020 transportiert habe, weil ich sie noch nicht zu meiner Zufriedenheit abschliessen konnte.
Die Frage der Vorsätze ist ja immer die, der Motivation. Warum bin ich denn der Meinung, ich müsste dies oder das in meinem Leben ändern? Und warum damit bis zum Jahreswechsel warten? Entweder es stört mich jetzt, dann ändere ich es doch JETZT oder es ist mit wumpe, dann muss ich es auch nicht ändern, oder versteh ich da was falsch?
Oder nehmen wir uns die Vorsätze nur, weil es ja die Gesellschaft von uns erwartet? Du musst dir doch schliesslich Ziele fürs neue Jahr stecken, oder? Das macht man doch so. Ich seh das n bissl anders.
Ich brauch immer Ziele. Nahziele, Fernziele, realistische Ziele, einfache Ziele, unerreichbare Ziele, Ziele die mir Angst machen, Ziele, an die ich selber eigentlich nicht wirklich glaube, von denen ich aber träume. Ziele machen mein Leben aus und damit fahr ich ziemlich gut.
Thema Schlaf: Ich würde ziemlich gerne jede Nacht 8h schlafen. Mein Körper würde es mir sicher auch danken, wenn ich es ihm gönnen würde. Aber da kommen wir wieder zu einem meiner Lieblingsthemen: Prioritäten. Würde ich mir jede Nacht die 8h Schlaf genehmigen, müsste ich dafür auf etwas anderes verzichten, was mir aber eben vielleicht auch wichtig ist. Also finde ich doch n Kompromiss, mit dem ich leben kann. Auch wenn ich am Weekend um 7:00Uhr knallwach im Körbchen liege, zwing ich mich dazu, mich nochmal umzudrehen und weiterzuknacken, auch wenn ich tausend Sachen gerne sofort machen würde und dann schon traurig bin, dass das Wochenende doch wieder viel zu schnell vergangen ist. Aber mein Körper sagt eben dann hinterher doch danke, wenn ich den Tag erst um 10:30Uhr starten lasse. Unter der Woche gehe ich mindestens 1x vor um 22Uhr ins Bett, sonst ist 23Uhr meine Bedtime (somit komm ich im Schnitt eigentlich pro Nacht auf ca. 6h Schlaf- wenn ich kein Ealybirdtraining mache).
Was will ich eigentlich sagen? Ik und auch ihr…wir müssen doch niemandem etwas beweisen und sollten Sachen nur aus Überzeugung tun und nicht für andere. Dinge, die man für andere tut macht man nämlich selten so gut, wie wenn ein eigener Nutzen daraus gezogen wird (wie böse von mir, ich stelle den sozialen Menschen doch hier mal wieder als Egoist hin, sorry dafür!).
Das bessere, intensivere Training muss ich mir nicht vornehmen. Wenn ich meinen Sport liebe und ihn voller Passion betreibe, dann bin ich doch eh kaum zu bremsen. Vegan zu leben ist n riesen Ding und ne extreme Änderung. Ist es nicht ein Anfang zu sagen, ich esse bewusst weniger Fleisch und achte darauf, was ich mir so hinter die Kiemen schiebe. Und geniesse das Stückchen Schokolade, anstatt ne ganze Tafel beim Hart4 TV gucken nebenbei wegzuknabbern.
Der Anfang ist die Motivation- der Beweggrund. Warum will ich etwas tun? Stell dir die Frage mal für alle deine Vorsätze. Und dann weisst du auch, wie realistisch es ist, dass du sie im Februar überhaupt noch kennst und noch dran bist.
Ziele, die mit anderen Menschen zu tun haben finde ich persönlich ja immer sehr schwierig. Hat sowas von Abhängigkeit. Absolut nicht mein Ding- Egoratte eben. Aber ihr kennt meine Meinung, wenn ich nicht mit mir zufrieden bin, dann haben es die Menschen in meiner Umgebung auch nicht gerade einfach. Also entweder ich meide sie dann, oder ich such mir Leute, die mich wirklich mögen, bzw. ein echt dickes Fell haben und mich ertragen.
Somit ist mein Ziel für 2020 nur ein einziges: Mir selber treu bleiben! Bedeutet weiterhin mein Ding durchzuziehen. Drüberzustehen, was die Leute über mich reden, weiterhin zu lachen, auch wenn es in dem Augenblick vielleicht voll unangemessen ist, weiterhin beim Training und im Wettkampf voll durchzudrehen, weiterhin die kleine verrückte, gestörte Claudi zu bleiben und euch damit hoffentlich weiterhin grandios zu unterhalten.