Die Chefin geht freiwillig Samstags Schuhe verkaufen...
...hat für einige Schmunzler gesorgt….die Chefin rennt aber dafür nicht lächelnd in die Kreissäge und meckert den ganzen Tag wie scheisse alles doch ist, denn ICH BIN MEINES GLüCKES SCHMIED UND WAS MICH GLüCKLICH MACHT MUSST DU NICHT VERSTEHEN.
- Geschichten aus dem Leben
Seit einigen Jahren arbeite ich nun schon mit Taurus Sports und somit mit Salming zusammen. Eher zufällig ist diese Zusammenarbeit damals entstanden, als ich bei Facebook in einem Gewinnspiel meine ersten Salmings erstanden habe.
Als Ambassador bin ich dann regelmässig im Taurus Sports in Kloten eingekehrt und hab mich in diesem Laden stets sehr wohl gefühlt.
Mein Job als Abteilungsleitung im Spital ist sicher nicht verkehrt, aber ich wäre nicht Claudi, wenn ich nicht im Leben immer wieder eine Herausforderung und etwas Abwechslung bräuchte.
Also warum nicht nebenbei noch in einem Sportgeschäft Laufschuhe an den Mann/ die Frau bringen.
Gesagt- getan.
Und es ist eine Herausforderung. Und es ist Abwechslung. Und es erfüllt mich voll und ganz.
Warum ich neben einem 100% Job noch samstags Vollzeit arbeiten gehe und trotzdem mein Trainingspensum wie gehabt im 20h Bereich pendelt muss nicht jeder verstehen.
Aber Fakt ist, ich stehe samstags mit einem mega breiten Grinsen auf und mache mit einem mindestens genauso breiten Smile dann Feierabend.
Wenn Job und Leidenschaft sich miteinander vereinen ist das so ein unglaublich befriedigendes Gefühl.
Der Austausch mit den Kunden ist natürlich etwas völlig anderes als in meinem daily Business im Krankenhaus.
Aber es ist eine Leidenschaft, die Kunden und Verkäufer verbindet- wir reden vom selben. Die unterschiedlichen Läufer zu beraten, vom Hobbyjogger zum Mädel, was so im Schnitt 100km/ Woche für ihre Orientierungsläufe trainiert, lässt mein Sportlerherz höherschlagen.
Welcher Schuh passt zu welchem Läufer? Machen hier Einlegesohlen Sinn? Brauch der noch n Schnellschnürsystem? Welche Marke steht für welche Art von Laufschuh. Und wieso zum Geier haben die ganzen Modelle so freaky Namen? Fragen, Fragen, Fragen.
Zu Themen, über die ich auch viel gelernt habe in den letzten Monaten. Sprengung, Dämpfung, Überpronation.
Die verschiedenen Kundentypen. Soooo spannend. Menschen, sind ja eh eine Spezies, die ich nie ganz verstehen werde, aber ich mag sie eben doch…aber keinem verraten 😉
Was steckt alles hinter so einem Sportfachgeschäft? Wer klebt eigentlich die ganzen Etiketten und was hat es für einen Rattenschwanz, wenn einer mal ein falsches klebt. Wieviele Kompressionssocken werden so im Schnitt verkauft und in welchen Monaten boomt die Hütte besonders? Ich werd nie wieder ein Kleidungsstück nicht an die selbe Stelle hängen, von der ich es genommen habe, weil ich jetzt weiss, dass es jemanden gibt, der das Ganze sonst ja schliesslich wieder nach Grösse sortieren muss.
Warum schämen sich Frauen mehr, ihren vermeidlich zukünftigen Schuh kurz auf dem Laufband zu testen, wohingegen die Jungs sofort voller Begeisterung mit 18km/h losziehen?
Dahingegen hören die Girls bei der Auswertung schlussendlich jedoch viel genauer zu, fragen viel mehr nach und scheinen mehr Interesse daran zu haben, wie genau sie laufen.
Warum fahren alle so auf die On Schuhe ab? Und warum denkt jetzt plötzlich jeder, dass der Brand Roger Federer gehört, nur weil er zu einem Treter seinen Senf dazugegeben hat?
Einfach nur ein normaler Mitarbeiter zu sein ist eben auch ab und zu was wirklich richtig, richtig tolles. Nicht immer Lösungen finden zu müssen, sondern bei Problemen diese einfach weiterleiten zu können. Einfach mal Schuhregale putzen, anstatt zu kontrollieren, ob der Medikamentenschrank richtig gereinigt wurde.
Einfach zu fragen, anstatt immer Antworten geben zu müssen. Einfach auch mal gelobt zu werden, anstatt in einer Sandwich Position zu arbeiten, wo die Tendenz eher dahin geht, von allen Seiten Forderungen zu bekommen.
Das Team im Taurus Sports ist wie auch meins in der Klinik ein sehr junges, mega aufgestelltes und einfach nur cooles Team.
Es ist sicherlich nicht das Schlechteste, sich Chef nennen zu können und zu einem gewissen Teil zu bestimmen, wie der Hase zu laufen hat…
Aber genauso schön ist es eben auch, die Möglichkeit zu haben einmal in der Woche diese grosse Verantwortung abzugeben und "einfach zu machen".
Wenn ich könnte, dann würde ich gern noch sooo viele, viele andere Jobs nebenbei ausprobieren. Pizza ausfahren- steht auch auf meiner Liste- stell ich mir so geil lustig vor.
In der Fabrik oder in irgendeinem Geschäft stupide einfach Dinge einpacken, nach einem bestimmten System, jedoch ohne gross bei der Sache sein zu müssen, sondern im Kopf schon beim nächsten Training- und trotzdem etwas Sinnvolles, wobei man Fortschritte sieht.
Kellnern- ebenfalls eine Erfahrung, die ich gerne mal machen wollen würde. Getränke, lecker Happa Happa servieren, Kundenkontakt haben usw.- aber der Job ist wohl dank Corona eh erstmal unerreichbar.
Dann geh ich halt in die Grossküche- also man darf mich natürlich nicht kochen lassen, das kann ich ja nicht. Aber gern 300 Zwiebeln schneiden oder Teig naschen..äh kneten.
Man kann soviel lernen und sich so weiterentwickeln, wenn man seinen bekannten Bereich mal verlässt und offen ist für Neues. Neue Erfahrungen, neue Einblicke und Neues lernen. Und das muss nicht alles in dem Bereich sein, in dem man sich schon gut auskennt, sondern eben gerade etwas völlig anderes.
Und das wichtigste wie immer: " Auf die Meinung anderer n fette Wurst legen!!!"
Die Chefin geht freiwillig Samstags Schuhe verkaufen- hat für einige Schmunzler gesorgt….die Chefin rennt aber dafür nicht lächelnd in die Kreissäge und meckert den ganzen Tag wie scheisse alles doch ist, denn ICH BIN MEINES GLüCKES SCHMIED UND WAS MICH GLüCKLICH MACHT MUSST DU NICHT VERSTEHEN.
Auf diesem Weg danke- sowohl an meine Girls aus der Klinik- ich liebe euch, ihr verrückten Hühner, auch wenn ich immer sage: "Die verdammten Weiber, bringen mich noch ins Grab". Und sorry, dass ich gekündigt hab, gäll :-P
Und an meine Boys aus dem Taurus Sports- das ihr mich so herzlich aufgenommen habt und ich so viel von euch lernen kann und ihr nicht müde werdet, wenn ich euch nerve und mit Fragen löchere 😉
Ab Mitte März enden beide Arbeitsverträge für mich (und um es nochmal zu betonen, ICH HABE GEKüNDIGT, NICHT ICH WURDE) und ich stürze mich in neue Abenteuer.
Will noch mehr lernen, will noch mehr wachsen, noch mehr Erfahrungen sammeln und will noch mehr Dinge tun, die mich glücklich machen und werde somit zwangsläufig noch mehr Potential zum Kopfschütteln bieten.
Photocredits #theoneandonly
Disi in motion